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Montag, 24. März 2014

Jetzt gehts los! Der erste Tag in der Uniklinik

So - jetzt ist es also so weit. Heute Morgen um 8:00 Uhr bin ich in der Uniklinik Frankfurt zur Radiojodtherapie eingerückt. Das war schon komisch: da standen so 8 Gestalten mit Koffern. Man hätte fast meinen können, es geht in den Urlaub - wie eine Reisegruppe.  Nicht, dass mir das nicht lieber gewesen wäre....

Allerdings freue ich mich (tatsächlich, kaum zu glauben, auch wenns echt komisch klingt ) seit 2 Monaten, also seit ich weiß, dass ich diese Therapie mache, auf den heutigen Tag. Das erste Mal seit langer Zeit habe ich das Gefühl, es geht vorwärts, es passiert was, vielleicht geht's mir bald tatsächlich endlich besser.

Nachdem uns dann gesammelt Einlass gewährt wurde (auf die Nuklearmedizinische Station darf nämlich nicht jeder ), hatte ich auch noch das Glück, gleich ein Zimmer zu bekommen - andere mussten noch bis zu 2,5 Stunden warten. Und ich habe noch dazu eine nette Zimmernachbarin, Daniela. Erstes Fazit: Alles wird gut .

Wir haben uns dann erst mal häuslich eingerichtet. Schließlich werden wir hier mindestens die nächsten 4 Tage gemeinsam verbringen. Die Zimmer sind echt ok und auch von der Größe her in Ordnung.



Gut - an die Tatsache, dass ich nun nur noch 1,5 Minuten zum Duschen Zeit habe, bis das Wasser automatisch ausgeht, werde ich mich wohl gewöhnen müssen.  Weiterhin haben wir festgestellt, dass einem hier schnell langweilig wird. Kein Wunder - rein theoretisch fühlt man sich ja, als wäre man vollkommen umsonst im Krankenhaus. Es geht einem ja nicht besser oder schlechter als sonst und man wird nicht operiert oder so. Im Prinzip liegt man eben einfach untätig rum . Aber man darf eben nicht raus, wenn man diese radioaktive Kapsel, die die Schilddrüse zerstören soll genommen hat. Deswegen liegt man eben hier rum.

So - eben haben wir die Kapsel bekommen (13:56 Uhr und noch kein Essen heute). Das bedeutet, ab jetzt 24 Stunden dieses schicke Zimmer nicht mehr zu verlassen und in einer Stunde ENDLICH Essen .

Bis bald  

Montag, 17. März 2014

Wie alles anfing...

Vor gefühlten 10 Jahren (in Wirklichkeit sind es nur 2) bin ich morgens aufgewacht, habe mich gestreckt und konnte mich auf einmal nicht mehr bewegen und bekam keine Luft mehr. Ok, verrenkt hab ich gedacht, was eingeklemmt oder irgendsowas blödes . Wird schon wieder, was von allein kommt geht auch wieder, hab ich gedacht. Pustekuchen!!! Daraus wurde eine Odyssee über fast ein Jahr, in dem man mir alles "andiagnostiziert" hat - von Herzfehlern über Burn Out und Gelenkerkrankungen war alles dabei.
Nach 3 (!) verschiedenen Hausärzten, die sich an mir versucht hatten, wurde es eigentlich immer schlimmer anstatt besser. Herzrasen, Schweißausbrüche, brennende Schmerzen beim Laufen in Rücken und Brust.....kurz und gut: Alles was mit Bewegung zu tun hatte war eine Qual und ich rede hier nicht von Sport! Spazierengehen = ausgeschlossen und das mit 36 Jahren. Ich hab in diesem ersten Jahr am sozialen Leben quasi nicht mehr teilgenommen.
Und das ist nicht übertrieben - auch für meine Freunde war das eine echt Bewährungsprobe. Da war schon auch der ein oder andere dabei, der mir immer wieder gesagt hat, das sei psychisch und ich arbeite zu viel - bis ich es fast selbst geglaubt hätte, weil ja keiner was gefunden hat .

Und dann hat sich der Morbus Basedow gesagt, er gibt mal richtig Gas. Ich hatte konstant über 4 Tage einen Puls von 150 und Blutdruck 180 zu 130. Da hat dann der Hausarzt kapituliert und mich ins Krankenhaus geschickt. Heute bin ich da sehr, sehr froh drüber. Wer weiß, wie lange ich noch "fehltherapiert" worden wäre???
Ziemlich zügig war klar, dass der Feind in meinem eigenen Körper wohnt und Morbus Basedow heißt - eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die so ziemlich alle meine Symptome auslösen kann.
Super - da haben wir die Diagnose, dann machen wirs jetzt also weg und alles wird gut?

Weit gefehlt!!! Die Ärztin im KH sagte gleich: Nicht alle Hausärzte können das einstellen . Gut, so wars dann auch. Zwischen völliger Überdosierung und Unterdosierung war alles dabei. Durch eine ganz liebe Kollegin wurde ich dann gerettet . Sie hat mir eine Internisten empfohlen, die zunächst das Einstellen versuchte, jetzt im Januar aber aufgegeben hat und mich an die Uniklinik zur Radiojodtherapie überwiesen hat! Und da war ich heute zum ersten Mal!

Da ich weiß, dass zu lange Beiträge gaaaaaaar keiner lesen will, ist jetzt erst mal Schluss. Aber ich hab noch ein paar Anekdoten aus den 2 Jahren - für später .

Jetzt bin ich erst mal in freudiger Erwartung der Therapie und zuversichtlich, dass vielleicht nicht alles gleich ganz toll, aber zumindest besser und erträglich wird!

Und, ich kann allen Menschen nur raten, wenn es keine Diagnose gibt, und ihr wisst, dass ihr psychisch vollkommen ok seid - SUCHT NACH EINEM ARZT DER EUCH HELFEN KANN UND GEBT NIEMALS AUF!!!!!!!!!!!